Ein kleiner Erfahrungsbericht von PK und Manfred Früchtl
Mineralien reagieren auf Säure sehr verschieden, wie hier nachfolgend für ein paar Beispiele beschrieben wird. Eine umfangreichere Liste findet sich hier. Um eine einheitliche Bewertung der Ergebnisse zu erhalten, wurde verdünnte Salzsäure – HCl in Wasser, 5%-10% ig – eingesetzt.
Zur Durchführung wurde ein Tropfen der Säure auf einen Mikroskop-Objktträger zu geben. Dann wurde mit einer Präparationsnadel ein kleines, sortenreines Stück des zu untersuchenden Materials dazugegeben. Die Proben waren alle sehr klein (im Sub-Milimeter Bereich), entsprechend auch die Säuremenge.
Allgemeine Beobachtung: Oft bildeten sich während des Austrocknens der Säure neue Kristalle. Manchmal blieb aber auch der Tropfen tagelang erhalten oder es bildete sich ein Gel.

1. Adamin
Der Kristall löste sich in 3-4 Minuten auf, nach Eintrocknung der Lösung bildeten sich vom Tropfenrand her nadelige grünliche Kristalle. Bildbreite 3 mm.

2. Malachit
Der Kristall löste sich schnell unter starker Blasenbildung auf, nach Eintrocknung der Lösung bildeten sich vom Tropfenrand her viele nadelige blaugrüne Kristalle. Bildbreite 5 mm.

3. Azurit
Der Kristall löste sich schnell unter starker Blasenbildung auf, nach Eintrocknung der Lösung bildeten sich vom Tropfenrand her viele nadelige blaugrüne Kristalle. Bildbreite 8 mm.
4. Hyalophan
Nach 2 Tagen, Kristall in kleiner Stücke zerfallen, ohne Gasblasenbildung, Restflüssigkeit immer noch nicht getrocknet.
5. Aragonit
Der Kristall löste sich schnell unter starker Blasenbildung auf, nach zwei Tagen ist die Restlösung immer noch flüssig, keine Rekristallisation sichtbar.

6. Cerussit
Der Kristall wurden sehr schnell weiß, leicht angelöst, keine Rekristallisation nach Trocknung. Bildbreite 3 mm.

7. Gips
Der Kristall ist nur leicht angelöst, es war wohl zu wenig HCl eingesetzt. Es zeigte sich nach Eintrocknung der Lösung eine feine, sternförmige Rekristallisation.
Bildbreite 4 mm.
ACHTUNG! Diese Beschreibung ist keine Arbeitsanweisung und dient lediglich der Information! Wir raten davon ab, derlei Versuche ohne geeignete Ausbildung, Laboreinrichtungen und Schutzmaßnahmen durchzuführen! Weder die Autoren noch der VFL übernehmen eine Haftung für die hier beschriebenen Inhalte.
ACHTUNG! Arbeiten mit Säure erfordern Erfahrung und geeignete Schutzmaßnahmen! Es können gefährliche oder umweltschädliche Reaktionsprodukte entstehen!